Wußten Sie schon? - Umweltschutz?!

Seit Jahrtausenden greift der Mensch in die Entwicklung der Naturvorgänge ein. Besonders innerhalb der letzten Jahrzehnte hat eine tiefgreifende Veränderung der Lebensbedingungen für Lebewesen aller Art auf der Erde stattgefunden. An dieser Stelle sollen nur einige Beispiel des "ökologische Desaster" aufgezählt werden, wie z.B. das Waldsterben, die Verschmutzung der Meere, Rodungen von tropischen Regenwäldern, die Veränderung des Klimas und das Artensterben. Diese als besonders augenscheinlichen Auswirkungen des Menschen auf die Umwelt sind nur die Spitze eines Eisbergs, und die Ausmaße dessen können wahrscheinlich erst in den nächsten Jahrzehnten wirklich erkannt werden. Gerade diese genannten Problemfelder zeigen, daß der Erhalt einer gesunden, natürlichen Umwelt zu der wichtigsten Aufgabe der Menschheit gehört. Hierbei ist ein besonderes Augenmerk auf die Komplexität der Probleme, mit einer unzureichenden Vorraussagbarkeit der Veränderungen auf den Naturhaushalt zu lenken. Unsere moderne Gesellschaft hat zur Lösung dieser Probleme noch keine geeigneten Wege gefunden, wären doch die Konsequenzen der unübersehbaren Naturveränderung für das eigene Leben zu einschneidend.

UmweltschutzDeutlich tritt bei den oben genannten Problemfeldern die Trennung zwischen Natur und Mensch in den Vordergrund. Die einmal bestandene Einheit wurde durch Prozesse, die nicht eindeutig zu greifen sind, zerstört, denn das Individuum steht heute neben der Natur und nicht mehr in Ihr selbst - also als ein Teil davon - sondern ist losgelöst von ihr und nicht verankert. Als fruchtbarer Nährboden für diese innere Entfremdung des Menschen von der Natur kann hier sicher die immer stärker einsetzende technische Besessenheit der letzten Jahrzehnte angesehen werden. Geradezu eine Faszination, wenn nicht sogar eine Verzauberung derselben setzte bei den Gemütern ein, und man glaubt, daß alles, was fortschrittlich-technisch ist, auch ausgeführt werden muß. Als Gerätewesen wird die Natur mit Konstruktionen der Technik als Mittel zum Zweck verbraucht. An dieser Stelle sei auf die biblische Schöpfungsgeschichte hingewiesen, die für viele Menschen als Rechtfertigung ihrer Handlungen oftmals angeführt wird. Das erste Kapitel der Bibel deutet die Welt als das wohlgeformte Werk eines planenden, schöpferischen göttlichen Willens (s. 1. Moses 1,31). Diese Integrität der Schöpfung wurde spätestens seit dem Ackerbau und Zähmung des Tieres durch den Menschen zerstört.

Der heutzutage vielzitierte Spruch aus der Bibel (1. Mose 1, 27-28) "Machet euch die Erde untertan" wird zu eigen gemacht und fehlinterpretiert als Macht über die Erde und allen Kreaturen. Ein doppelter Sinn dieser Bibelaussage ist entstanden und wird im Sinne der eigenen Bedürfnisse verbraucht. Gerade Teile der europäischen Philosophie haben dazu beigetragen, daß die Deplazierung der Natur zur reinen Ressource der menschlichen Entwicklung entstanden ist.

Sichtbares Leiden der pflanzlichen, tierischen und menschlichen Welt läßt die Frage nach der Richtigkeit unserer Einschätzungen, unserer Werte und unseres Denkens aufkommen. Das bis jetzt Gedachte scheitert an der Durchführung, denn unser Leben und die in den letzten Jahrzehnten entwickelte Technik gleitet fruchtlos in Sphären hinab, die jenseits der uns gegebenen Welt liegen.
Kann doch die innere Krise der Menschheit, diese Trennung und Zerrissenheit zwischen Leib und Seele und der hieraus resultierenden Selbstinfragestellung in Zusammenhang gebracht werden und als Spiegel im Umgang mit der Natur treten sowie Zeugnis des eigenen Handelns sein.

Im weitesten Sinne kann als Gleichnis hierfür die Aussage aus der Bibel angeführt werden, wo es heißt "...mit der Verbannung aus dem Paradies von Adam und Eva trat eine Spaltung zwischen Gott und den Menschen ein". Die von Gott geschaffene Einheit wurde durch List und Tücke vom Menschen zerstört.

Auch liefert die griechische Mythologie ein schönes Bild der Trennung des Menschen vom göttlichen Prinzip. Hier sei die Trennung zwischen Uranos - dem Himmel - und Gaia - der Mutter Erde -, durch einen hinterlistigen Streich des Saturn - der Sohn von Gaia und Uranos, ausgelöst, genannt. Gerade die Gleichnisse in der biblischen Schöpfungsgeschichte oder mythischen Sagen stellen für den Menschen anschauliche Bilder dar, um die Spannungen im Inneren begreifbar zu machen und den Schmerz über die fehlende Gottnähe zu akzeptieren.

Die immer fortschreitende sinnlose Vernutzung der natürlichen Güter sowie die unabdingbare Inanspruchnahme des menschlichen Ichs über alle anderen Kreaturen (Pflanzen und Tiere) setzt den Menschen in den Mittelpunkt der Welt und verbraucht diese für seine eigenen subjektiven Bedürfnissen, statt schöpferisch aus dieser und in dieser Welt tätig zu werden.

Umweltschutz hat in der Gesellschaft einen hohen Stellenwert erreicht. Statt eines harmonischen Umgangs mit der unserer Mit- (Um)welt findet eine bedrohliche Ausnutzung und Überlastung statt: Die Umwelt wird verbraucht bei der direkten und indirekten Nutzung der Natur durch die Verarbeitung von Rohstoffen zu Produkten, und sie wird durch Schadstoffe und Abfälle der Produktion belastet. Sehr viele Beispiele dokumentieren den Umweltverbrauch und die Umweltbelastung.

Hier einige Beispiele zum Thema Umweltverbrauch: Rund 30 Prozent der ehemals insgesamt 2.667 Arten einheimischer und eingebürger-ter Pflanzen in der Bundesrepublik Deutschland gelten als ausgestorben oder stark gefährdet; 28 von ehemals 466 Wirbeltierarten sind ausgestorben, 188 gelten als gefährdet. Weltweit gelten nach Schätzungen der Vereinten Nationen (UN) 25.000 Pflanzenarten und mehr als 1.000 Tierarten als vom Aussterben bedroht. Nach Schätzungen werden jährlich mehr als elf Millionen Hektar an geschlossenem Tropenwald abgeholzt bzw. gerodet, während die Wiederaufforstungsrate dagegen auf weniger als zehn Prozent geschätzt wird.

Hier einige Beispiele zum Thema Umweltbelastung: Während die Menge an Haushaltsmüll in der Bundesrepublik Deutschland im Jahre 1970 bei etwa 16 Millionen Tonnen lag, waren es im Jahre 1984 fast 30 Millionen Tonnen. In dieser Periode stieg die Menge an Sonderabfällen (besonders überwachungsbedürftige Abfälle) von rund einer Million auf 2,4 Millionen Tonnen. Mülltourismus (weiträumiger, grenzüberschreitender Transport von Abfällen) wurde zu einem All-tagsbegriff. Während die Schwefeldioxid Emissionen (SO2) in der Bundesrepublik von 3,2 Millionen 1966 auf 3.6 Millionen Tonnen 1974 anstiegen und erst ab 1983 merklich auf 2,6 Millionen Tonnen zurückgingen, haben die Stickoxid-Emissionen (NOx) im gleichen Zeitraum von zwei Millionen Tonnen über 2,6 Millionen auf drei Millionen Tonnen jährlich zugenommen. Bei der Energieerzeugung aus fossilen Quellen wird durch die Emission der mit der Verbrennung entstehenden Schadstoffe die chemische Zusammensetzung der Luft im globalem Maßstab verändert. Seit 1958 ist verläßlich nachweisbar, daß die Kohlendioxidkonzentration (CO2) in der Atmosphäre im steten Ansteigen ist.

Leider wurde erst, nachdem der Umweltverbrauch und die Umweltbelastung alarmierende Größen erreichte, der Umweltaspekt Bestandteil der Politik. Er soll sich mit der Regelung der Umweltqualität beschäftigen. In etwa 120 Ländern der Erde gibt es inzwischen irgendeine Art von fachlicher Umweltpolitik. Zu dem Bewußtsein für Probleme im Umweltbereich mit ihren Anfängen in den siebziger Jahren ist heute ein sich veränderndes Umweltpolitikverständnis hinzugekommen. Im Ordnungsrecht ist z.B. die Einhaltung von Grenzwerten verankert. Die Einführung von Abfallabgaben beispielsweise lenken das Umweltverhalten. Durch die Einführung der Umweltgesetzgebung wird das Handlungsspielraum aller Unternehmen beinflußt. In den Betrieben ist es wichtig einen integrierten Umweltschutz zu betreiben und nicht wie in der Vergangenheit nur punktuell Nachsorge einzuschalten. Der Begriff integrierte Technik bedarf zunächst einer Erläuterung. Gemeint ist nicht ein bestimmtes Verfahren oder eine bestimmte Anlagenart. Gemeint ist eine Technik, bei der die Emission von Schadstoffen in die Umwelt aufgrund eines intelligenten Prozeßentwurfs ganz oder weitestgehend vermieden wird. Schadstoffvermeidung ist somit - neben der Herstellung eines bestimmten Produkts - ein integriertes Ziel des Unternehmens. Integrierte Techniken dienen also der Vorsorge, nicht der Nachsorge von Umweltproblemen. Der Bereich der Abfallverwertung und -vermeidung zeigt exemplarisch die Umsetzung auf.

Ein erster Schritt in diese Richtung ist die Wiederverwertung von Abfällen, das Recycling. Es gibt inzwischen zahlreiche Versuche und bereits laufende Anlagen und Systeme zur Wiederverwertung von Abfällen. Von den vielen Formen des Recyclings sollen die folgenden zwei Beispiele näher dargestellt werden:

1. Eine Wiederverwertung vor Ort, z.B. in der Produktionsanlage selbst, oder sonst-wo im Betrieb (geschlossener Kreislauf). Sie verlangt in der Regel komplizierte technische Maßnahmen. Schadstoffe müssen abgefangen, aufbereitet und dem Produktionsprozeß einwandfrei wieder zugeführt werden. Falls Abfälle nicht im Betrieb wiederverwendet werden können, muß versucht werden, sie anderen Unternehmen zu verkaufen. Es sind dann nicht nur technische Maßnahmen, sondern auch ein Marketing erforderlich. Das Erschließen eines Marktes für die eigenen Abfälle fällt daher vielen Firmen schwer, und sie werden daher möglicherweise ganz auf die Wiederverwertung verzichten.

2. Eine Wiederverwertung durch Dritte. Im bisherigen Umfang kann sie natürlich nur als umwelttechnische Übergangsmaßnahme bezeichnet werden. Langfristig kommt es darauf an, die Abfallströme drastisch zu verringern oder ganz auszutrocknen. Von Bedeutung ist hierbei auch der Aufbau eines umweltfreundlichen Beschaffungswesens. Natürlich muß bei den technischen Maßnahmen zur Verringerung der Abfall-mengen auch auf die Qualität der Abfälle geachtet werden, damit es nicht zu einer Konzentration von deren Schädlichkeit kommt. Saubere Techniken sind aber nicht immer leicht zu entwickeln. Die Erfahrung zeigt, daß entsprechende Entwicklungen dieser Techniken einen langen Zeitraum beanspruchen und meistens mit hohen Investitionskosten verbunden sind.

Demnach hat sich die angestrebte Umsetzung von einer Umweltpolitik der Nachsorge zu einer Umweltpolitik der Vorsorge umwelttechnisch noch nicht vollständig durchgesetzt. Als wichtigstes Argument für den Einbau von Nachsorgetechniken wurde früher die Notwendigkeit einer raschen Entlastung der Umwelt genannt. Die Erfahrungen, die mit solchen Techniken gesammelt wurden, haben gezeigt, daß Umweltprobleme besser zu lösen sind, indem sie grundsätzlich vermieden werden. Deshalb haben unter einer strikten Beachtung des Vorsorgeprinzips nur integrierte Techniken eine Zukunft.

Wichtigste Grundlage für eine Umsetzung ist der Umweltschutz im öffentlichen Bewußtsein. Staatliche und zwischenstaatliche Politik ist abhängig vom Bewußtsein aller Bürger eines Landes. Die Umweltpolitik ist anders als für alle anderen Sparten der Politik zu betrachten, ist das ökologische Bewußtsein des Staatsvolkes und seiner Repräsentanten hoch entwickelt, so verspricht die Umweltpolitik einen hohen Wirkungsgrad zu erlangen; hat sie einen niedrigen Stellenwert, so ist das Gegenteil zu erwarten. Entscheidener Ansatzpunkt für eine wirksame Eindämmung der Umweltzerstörung ist also letztlich der Stand des ökologischen Bewußtseins der Gesellschaft. Die Fortschritte in der Umweltpolitik, die es seit dem Anfang der siebziger Jahre gegeben hat, sind im wesentlichen dem bisher in der Öffentlichkeit entstandenen Umweltbewußtsein zu verdanken. Die Regierungen haben in der Umweltgesetzgebung teilweise mit einem wahren Aktionsrausch darauf reagiert, und der Zustand einiger Gewässer und auch der Luft ist besser gewörden. Im wesentlichen aber sind die Probleme schneller gewachsen als Vorsorge und Abwehr. Damit die Regierungen weitergehend engagiert den Umweltschutz verfolgen, muß sich das Bewußtsein der Öffentlichkeit dahingehend verstärken, daß die Krise der Industriegesellschaft eine Krise ihres Verhältnisses zur Natur ist. Deswegen ist die weitere Entwicklung des Umweltbewußtseins eine notwendige Bedingung dafür, daß nicht nur hier und da etwas für den Umweltschutz getan wird, sondern die Gesetze unserer Wirtschaft in Einklang mit denen der Natur gebracht werden. Entsprechend hat diese veränderte Einstellung zu unserer Umwelt selbstverständlich auch wirtschaftliche Konsequenzen, so wie es sich auf dem Markt der Ökoprodukte heute schon ab-zeichnet. Etwa 55 Prozent des Sozialprodukts werden durch individuelle Kaufent-scheidungen für den privaten Verbrauch verwendet, ca. 20 Prozent für Investitionen und 20 Prozent für Staatsverbrauch. Also sind wir Konsumenten auch zu etwa 55 Prozent an der Umweltzerstörung beteiligt. Bei den individuellen Kaufentscheidungen ist jedoch zunehmend ein neuer Trend zu beobachten. Die Konsumenten fragen beim Erwerb eines neuen Produktes nicht nur nach dem Geldpreis, sondern verstärkt, ob dieses Produkt der Umwelt schadet oder um welchen Preis für die Umwelt das Gut produziert worden ist. Das Konsumverhalten unterliegt also zunehmend ökologischen Gesichtspunkten, wie Ökobilanzen und Produktlinienanalysen belegen. Für die Wirtschaft und damit auch das Handwerk bedeutet das, immer umweltfreundlichere Produktionsverfahren anzuwenden und damit umweltfreundlichere Produkte herzustellen.

Ein wichtiger Faktor für den Umweltschutz ist eine umweltorientierte Unternehmens-führung. Wettbewerbsdruck, Steuersätze, Strukturwandel, Informationsflut und zu guter Letzt öffentliche Unternehmerschelte belastet Nerven und Arbeitskraft des Unternehmers zur Genüge. Da hat ein Appell zu umweltbewußter Unternehmensführung gerade noch gefehlt. Wie jedoch die Mehrheit der Unternehmer denkt, ergibt eine Umfrage des Bundesverbandes Junger Unternehmer: 76,7 Prozent würden eine Verankerung des Umweltschutzes in der Verfassung begrüßen. Rund 75 Prozent wollen in Zukunft ihre Produktion stärker auf den Umweltschutz ausrichten. 60 Prozent sind bereit, für den Umweltschutz ökonomische Opfer zu erbringen. Wie im nachfolgenden geschildert wird, bringt eine umweltorientierte Unternehmensführung eine Reihe ökonomischer Vorteile. Darüber hinaus sind alle Bürger in ihrem jeweiligen Wirkungsreich angesichts der erdrückenden Fakten zur Tat aufgerufen.

Die jährlichen Umweltschäden in der Bundesrepublik Deutschland werden mit wenigstens 70 Milliarden EUR beziffert (andere Studien gehen von bis zu 250 Mrd. EUR aus). In EU-Europa entsprechen die jährlichen Umwelt-schäden nach einer über-schlägigen Schätzung mindestens dem Bruttosozialprodukt des Landes Belgien. Hinzu kommen jene Schäden, die nicht in Geld auszudrücken, aber als ebenso schwer, wenn nicht als schwerer zu gewichten sind. Die verarbeitende Industrie, das verarbeitende Gewerbe und die Energiewirtschaft gehören neben dem Verkehr, der Landwirtschaft und den Privathaushalten zu den Verursachern dieser Umweltschäden. Dabei sind Schadenswirkungen spektakulärer Einzelfälle (Tanker-Haverien, Tschernobyl, Seveso etc.) eher gering im Verhältnis zur Summe derjenigen Schäden, die laufend von einer großen Zahl kleinerer Schadstoffquellen - durchaus im Rahmen der gesetzlichen Grenzwerte - verursacht werden.

Unsere Wirtschaft kann ihrer neuen Zusatzaufgabe, neben ihrer traditionellen Leistung einen Beitrag zur Sanierung der schwer geschädigten Umwelt zu erbringen, nur dann gerecht werden, wenn auch die einzelnen Unternehmen sich am Umweltgedanken ausrichten. Dies kann nur gelingen, wenn sie erstens die Gesetze einhalten und zweitens freiwillig darüber hinausgehend umweltbewußtes Management praktizieren. Dieses trägt nicht nur dazu bei, die Ursachen der Umwelt-zerstörung einzudämmen, es kann vielmehr auch die Basis für den überdurchschnittlichen geschäftlichen Erfolg des Unternehmens sein. Umweltorientierte Unternehmensführung kann den Unternehmenserfolg in doppelter Hinsicht fördern: Sie kann sowohl der Wahrnehmung von Chancen als auch der Entschärfung und Verminderung von Risiken dienen. Chancen können auf dem Absatzmarkt verwirklicht werden, indem das Unternehmen sich rechtzeitig durch Entwicklung neuer Produkte auf eine umweltorientierte Nachfrage einstellt. Auf dem Arbeitsmarkt läßt sich das Umweltschutz-Image des Unternehmens in die Waagschale werfen, wenn sich der Wettbewerb bei der Personalsuche verschärft. Im Produktionsbereich kann das Untemehmen die Kostenvorteile aus Energie-, Wasser- und Rohstoffeinsparung nutzen. Das Unternehmen kann Risikovorsorge auf der Marktseite dadurch betreiben, daß es umweltbelastende Produkte durch Alternativprodukte ersetzt, bevor es durch ein gesetzliches Verbot oder plötzlich verändertes Konsumverhalten einem Marktzusammenbruch ausgesetzt wird. In den Bereichen des Einkaufs, der Fertigung und der Entsorgung kann das Unternehmen durch ein geeignetes Risikomanagement der Gefahr vorbeugen, daß Mitarbeiter zu einer auch für das Unternehmen imageschädigenden strafrechtlichen Haftung herangezogen werden oder das eine zivilrechtliche Umwelthaftung das Unternehmen samt seinen Arbeitsplätzen zugrunde richtet.

Zahlreiche Beispiele aus der Praxis belegen, daß ein den Umweltschutz einbeziehendes Unternehmenskonzept den geschäftlichen Erfolg - zumindest in langfristiger Sicht - maßgeblich steigern kann. Auf der anderen Seite ist auch die Liste derjenigen Unternehmen lang, die die umweltbedingten Marktanforderungen verschlafen haben und deshalb Umsatzeinbrüche hinnehmen mußten oder sie mangels einer ausreichenden Vorsorge nach Störfalleintritt zu verlustbringenden Betriebseinschränkungen genötigt waren. Gewiß laufen Umweltschutzengagement und Unternehmenserfolg nicht stets parallel. In vielen Fällen setzt zum Beispiel die Einhaltung der gesetzlichen Umweltschutzauflagen und erst recht die Übererfüllung des gesetzlichen Solls Investitionen voraus, die den Untemehmensertrag schmälern. Aber es ist immer noch zu wenig bekannt, wie aus der Not von Umweltschutzanforderungen die Tugend des unternehmerischen Erfolges gemacht werden kann. (MCB)

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