Nachhaltigkeit - Begrifflichkeiten

Agenda 21

Der Begriff der Agenda 21 ist auf die UN-Konferenz (United Nations Conference on Environment and Development - UNCED) 1992 in Rio de Janeiro zurückzuführen. Diese Konferenz 'Earth Summit' wollte die Erkenntnisse und Forderungen des Brundtland-Reports international umzusetzen und verabschiedeten einige wichtige Resolutionen, wie: die Agenda 21, die Rio-Deklaration, die Konvention zum Klimaschutz, die Konvention für Biodiversität und es wurde eine nicht-bindende Erklärung zum Schutz des Waldes unterzeichnet. Parallel dazu verfasste ein Forum einer Nicht-Regierungs-Organisation eine Liste alternativer Vereinbarungen. In den foldenden Jahren kam es zu einer verstärkten Integration von Nachhaltigkeit in nationaler Politik.

Die Agenda 21 der Rio-Konferenz der Vereinten Nationen für Umwelt und Entwicklung im Juni 1992 besteht aus insgesamt 40 Kapiteln. In vier Bereichen werden alle relevanten Politikbereiche und Handlungsmaßnahmen angesprochen:
I. Soziale und wirtschaftliche Dimension
Soziale und wirtschaftliche Dimension mit den wichtigen Aspekten Armutsbekämpfung, Bevölkerungsentwicklung, Gesundheitsversorgung und nachhaltige Siedlungsentwicklung.


II. Erhaltung und Bewirtschaftung der Ressourcen für die Entwicklung
Ökologieorientierten Themen vom Schutz der Erdatmosphäre über die umweltgerechte Abfallentsorgung, dem Erhalt der biologischen Vielfalt bis hin zur Bekämpfung der Waldzerstörung.


III. Stärkung der Rolle wichtiger Gruppen
Bürger-Beteiligung von breit-gefächerten, gesellschaftlichen Gruppen sind für die Umsetzung der Agenda von besonderer Bedeutung.
IV. Möglichkeiten der Umsetzung
Rahmenbedingungen der Umsetzung hinsichtlich der finanziellen und organisatorischen Instrumente, wie: Technologietransfer, Bildung, Internationale Zusammenarbeit, Kultur, usw.

Eine nachhaltige Entwicklung kann nur durch ein weltweites Aktionsprogramm erreicht werden. In der Agenda 21 wurden grundlegende Instrumentarien ausgearbeitet, um eine nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen sicherzustellen. Eine weitere Verschlechterung der Situation für Menschen und Umwelt könnte mit der Umsetzung der Agenda gestoppt werden.

Die Umsetzung der Agenda 21 geschieht auf nationaler Ebene unter Beteiligung von der Regierung, regierungsunabhängigen Organisationen und anderen Institutionen. Es werden Maßnahmen in Form von Strategien, nationalen Umweltplänen und nationalen Umweltaktionsplänen ausgearbeitet und mit einer breiten Beteiligung der Öffentlichkeit / Bevölkerung umgesetzt. In den Kommunalverwaltungen wird die Umsetzung in der "Lokalen Agenda 21" moderiert, ihre Bürger zu motivieren. Eine nachhaltige Entwicklung muß auch in den Köpfen der Beteiligten Einzug finden.

Auf globaler Ebene müssen die Bemühungen der Agenda 21 für die einzelnen Staaten koordiniert werden. Die Vereinten Nationen könnten hier die Rolle übernehmen. Ein Augenmerk ist besonders auf die Entwicklungsländer und die Nationen, deren Wirtschaft gerade im Umbruch begriffen ist, wie verschiedene osteuropäische Staaten oder die ehemalige Sowjetunion. (Aus heutiger Sicht kämen weitere Länder hinzu.)

Ein Treffen von nationalen Regierungen, UN-Organisationen, Nicht-Regierungs-Organisationen und multilateralen Finanzinstitutionen sowie andere Akteuren des Prozeßes einer Nachhaltigen Entwicklung findet vom 26. August bis 4. September 2002 in Johannesburg statt. Das "World Summit on Sustainable Development" soll die Ergebnisse seit der Rio-Konferenz bewerten und eine Strategie für die Zukunft festlegen. Die Konferenz bot jedem UN-Mitglied ein Forum, seine nationale Nachhaltigkeits-Strategie zu präsentieren. Ein großes Kapitel nahmen die Erfolge der Agenda 21 auf lokaler wie überregionaler Ebene ein.

Drei Jahre später beginnt die Dekade für eine "Bildung für nachhaltige Entwicklung (2005-2014)" der UNESCO mit dem Ziel, Teile der Agenda 21 weltweit in die nationale Bildungssysteme einzubinden.

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